Weird Science 10/11

29.10.2011 - 23.12.2011

Christopher Winter | Weird Science

"Hasen fliegen über schneebedeckte Gipfel eines Hochgebirges, ein junges Mädchen schwebt in Trance durch einen Birkenwald, ihr Kleid leicht und transparent, ein Junge in einem schwarzen Anzug balanciert vor einem Alpenpanorama übereinander stehende Spielkarten auf seinem Zeigefinger und einem anderen erwächst wie durch Hypnose vor nächtlicher Waldkulisse eine Flamme aus seiner Hand.
'Wie ein Anatom der Groteske vollzieht der englische Maler Christopher Winter mit seinen ungewöhnlichen Bildfindungen künstlerische Operationen am offenen Albtraum', schreibt Ralf F. Hartmann über die Arbeiten des Künstlers.
Winter bewegt sich mit seinen Bildwelten im Grenzbereich zwischen Fiktion und Realität, Traum und Trugschluss. In seiner metaphorischen 'Bildberichterstattung' stößt er in das Innere menschlicher Fantasien vor und kehrt diese nach außen. Schicht für Schicht legt er die Sedimente des Unheimlichen, Schaurigen oder Tabuisierten frei. Winter lädt seine Szenen subtil mit Anspielungen auf gesellschaftliche Grenzbereiche wie Sexualität, Glaube und Aberglaube oder Gewalt auf, was beim Betrachter nicht selten zu Unbehagen, Ablehnung oder Überforderung führt. Als Projektionsfläche dienen ihm Kinder und Jungendliche. Er treibt ein Spiel mit skurrilen Sujets, absurden Szenen und ethischen Normen und strapaziert so die Grenze des von der Gesellschaft anerkannten „guten Geschmacks“. Der Künstler erteilt dem Betrachter jedoch keine inhaltlichen Anweisungen, sondern überlässt ihn vielmehr sich selbst.
Christopher Winter lebt und arbeitet in Berlin. Er ist mit Arbeiten in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten"

(Pressetext: Lehr Zeitgenössische Kunst)